Effektive Gegenwehr

Kann man auch einen physisch überlegenen Angreifer etwas entgegensetzen? Wie reagiert man am besten auf Angriffe mit oder ohne Waffe? Kann man durch vorausschauendes Handeln, einen drohenden Übergriff bereits im Vorfeld vermeiden?


Diese und weitere Fragestellungen beantworten sich im Laufe unseres Ju-Jutsu-Trainings meist von selbst mit einem JA!

Zum einem bietet das Ju-Jutsu selbst bereits ein riesiges Repertoire an Techniken für das effektive Abwehren von Angriffen. Zum anderen fokusieren wir unser Training explizit darauf, leicht erlernbare sowie universell anwendbare Techniken zu vermitteln. Kein Verkünsteln in “Dojo-Techniken”, welche schön aussehen, aber in der Praxis scheitern und somit ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermitteln.

Sport und Selbstverteidigung

Schließen sich Kampfsport und Selbstverteidigung aus? Nein, das Gegenteil ist der Fall. Erst das Erlernen von Techniken in einer möglichst realitätsnahen Kampfsituation gibt einem die Sicherheit und Routine das Gelernte im Ernstfall sicher und erfolgreich anwenden zu können. Deswegen spielt in unserem Verein “Randori” bzw. Sparring eine zentrale Rolle. Dabei geht es aber nicht darum zu gewinnen, denn vielmehr zu wissen, welche Techniken man beherrscht und wann man sie einsetzen kann.

In diesem Kontext versuchen wir explizit das Beste aus Allkampf, Ju-Jutsu und Selbstverteidigung als ein zusammengehöriges System zu lehren. Techniken, die durch jahrelanges Training - gerade im Stress eines Wettkampfs - erfolgreich gemeistert wurden, sind auch jene, die im Falle einer echten Notwehrsituation abgerufen werden können.

Psychologische Aspekte spielen eine ebenso wichtige Rolle. So müssen viele Menschen – erfahrungsgemäß vor allem Frauen – zunächst einmal lernen, wie sie die eigenen Hemmungen ablegen um z.B. ihre ganze Körperkraft in einen Schlag zu legen. Auch dies ist Teil unseres Trainings.

Das Wissen sich verteidigen zu können stärkt ein selbstbestimmtes Auftreten und hilft aus der Opferrolle heraus zu treten, damit man für Täter möglichst gar nicht interessant ist.

Selbstverteidigung für Frauen

Oft machen sich Frauen über das Thema Selbstverteidigung erst dann Gedanken, wenn Sie bereits in eine bedrohliche Situation geraten sind oder noch schlimmer Gewalt erfahren haben. Dabei lassen sich brenzlige Situationen mithilfe von Präventionsmaßnahmen bereits im Vorfeld vermeiden.

In unseren Selbstverteidigungskursen gehen wir auf dieses wichtige Thema ein und bieten konkrete Tipps zum Thema Prävention, lehren aber natürlich auch effektive Verteidigungstechniken (Schläge, Tritte, Hebel, Griffe etc.) – lässt sich eine Gewaltsituation nicht vermeiden, muss man wissen wie man sich und sein Leben verteidigen kann. Dabei setzen wir in unseren Kursen auf wenige leicht zu erlernende und merkende Techniken. Eine einzelne Schlagtechnik, die man auch unter Stress beherrscht, ist oft mehr wert als viele Techniken zu kennen, an die man sich wenn es darauf ankommt nicht erinnern kann oder die man falsch ausführt.

Raus aus der Opferrolle

Grundsätzlich gilt: Täter suchen sich Opfer, die wirken, als würden sie wenig Widerstand leisten. Das Wissen sich verteidigen zu können stärkt ein selbstbestimmtes Auftreten und hilft aus der Opferrolle heraus zu treten; damit man für Täter möglichst gar nicht interessant ist.

Bloß keine Hemmungen

Gerade Frauen – als das vermeintlich schwache Geschlecht – haben erfahrungsgemäß Hemmungen in der Öffentlichkeit ihre Stimme zu heben oder Ihren Körper mit voller Kraft gegen einen Angreifer einzusetzen. Durch verschiedene Übungen ermutigen wir deshalb die Kursteilnehmerinnen diese selbst an trainierte Hemmungen abzulegen. Das geschieht z.B. durch das Durchspielen typischer Situationen, bei denen wir passende Abwehrtechniken zeigen.

Kinder können lernen sich zu wehren. Wir unterrichten nach dem Kinder-Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskonzept »Nicht mir mir!« des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes. Wir möchten die Kinder vor folgenden Bedrohungen bewahren:

  • Physische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch körperliche Kraft und Stärke (körperliche Gewalt)

  • Psychische Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch

  • Vorenthalten von Zuwendungen und Vertrauen, durch seelisches Quälen und emotionales Erpressen

  • Verbale Gewalt: Die Schädigung und Verletzung eines anderen durch beleidigende, erniedrigende und entwürdigende Worte

Selbstverteidigung für Kinder

Erprobte Methoden

Prävention: Informieren und Aufklären, Deeskalationstraining, Verhaltensbeispiele geben und üben (Vermittlung von sozialer Kompetenz — Helfen und sich Helfen lassen), Gefahrensituationen erkennen und vermeiden, Sicherheitsvorkehrungen treffen und dadurch Gewalt verhindern

  • Selbstbehauptung: Selbstbehauptung ist die erfolgreiche Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Rechte und die Demonstration von eigener Stärke. Grenzen deutlich aufzeigen und auf deren Akzeptanz und Einhaltung beharren sind wesentliche Elemente der Selbstbehauptung.

  • Deeskalation: Möglichkeiten um in eskalierten Streitsituationen gezielt und mit situationsadäquatem Handlungsrepertoire körperliche sowie verbale Auseinandersetzungen zu beenden

  • Selbstverteidigung: Selbstverteidigung ist eine verhältnismäßige Reaktion mit körperlichen Mitteln auf einen ungerechtfertigten Angriff. Selbstverteidigung bedeutet in Notwehr zu handeln und alle notwendigen Mittel zu nutzen, um eine Situation schnell zu beenden, aus der für den Verteidiger schwerwiegende körperliche oder seelische Verletzungen entstehen können

  • Notwehr: Niemand muss sich gegen seinen Willen verletzen lassen! Das Recht braucht dem Unrecht nicht weichen!

Die rechtlichen Grundlagen und andere soziale Verhaltensweisen werden in unseren Kursen ebenso vermittelt, wie kindgerechte Abwehrtechniken.